Ein bisschen fröstelig war uns Vieren (Wolfgang, Klaus, Susanne, Marc) schon, als wir uns in der Morgendämmerung in Breisach trafen, um nach Mulhouse zu fahren, aber es hat sich (wieder mal) gelohnt. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang waren wir unterwegs und sind sicher und ohne Umwege von Wolfgang direkt zum Ziel, dem Rowing Club Mulhouse, kutschiert worden. Dabei hatten wir Hilfe von seiner Assistentin aus der Navi-Box, die wir aber bald leise gestellt haben, um die Geschichte der Kugelmenschen, von denen wir laut der Erzählung des Komödiendichters Aristophanes alle abstammen, von Marc zu hören. Nach der kurzweiligen Fahrt waren wir sogar die ersten am Verein!

Bei der Verteilung der Boote hatten wir auch noch die Glücksgöttin auf unserer Seite und bekamen einen chicen Rennvierer ohne von Jean-Pierre zugeteilt. Nach einer Einweisung und Erklärung des Tagesablaufs ließen wir unser Boot zu Wasser und zwar streng nach aufgelisteter Reihenfolge – très allemand! Unser Rennvierer stellte uns zugegebenermaßen vor einige Herausforderungen, da wir als Team keine Routine mit dieser Bootsklasse hatten, darum hieß unsere Parole zunächst: »Boot stellen!« Klaus gab als Coach sein Bestes, um das Beste aus uns rauszuholen. Dies gelang uns gemächlich, wir waren recht wackelig unterwegs, aber mit Fortschritten Richtung Stabilität, machten einen ordentlichen Schlagaufbau, übten Pausenschläge, ein paar mit Druck, Kraft und sogar ein paar Spurtschläge hat Klaus uns noch entlockt!

Die Mittagspause fand für alle nach 16 km im Bootshaus in Niffer statt, wo der Rhein-Rhone-Kanal seinen Anfang nimmt. Gut aufgewärmt, mit Kuchen gefüttert und an Glühwein gelabt ging es retour mit einem nassem Fuß für unsere Schlagfrau. Ein gutes Stück des Weges konnten wir zeigen, was wir auf dem Hinweg in puncto Rennboottechnik gelernt hatten, bis nach ungefähr 10 km unsere Konzentration nachließ und wir wieder etwas kippelig wurden – nichtsdestotrotz hatten wir uns in der kurzen Zeit gut aufeinander eingespielt und genossen alle die sonnige Fahrt.

Auch einen Beitrag zur Völkerverständigung konnten wir miterleben. Zwei Beteiligte eines Wasserunfalls, der vor Jahren zwischen einem Breisacher und einem Colmarer Boot passiert war, sahen sich wieder und man hörte Frédéric aus Colmar bei unserem Anblick »Ah, l’accident!« ausrufen wie man alte Freunde begrüßt, obwohl er damals zwei veritable Rippenbrüche davongetragen hatte.

Zum Abschluss gab es eine warme Suppe und natürlich das ein oder andere Gläschen Beaujolais im Vereinsraum, was beides sehr lecker war und in lustiger Atmosphäre und bei angeregter Unterhaltung mit netten Leuten aus Basel von Blau-Weiss gekostet wurde.

Besonders schön war die entspannte Stimmung mit den RuderkollegInnen, wobei wir auch hier und da neben Schwitzerdütsch Schwätzchen en français halten konnten. Ein wirklich feiner Sonnenuntergang rundete den Aufenthalt ab und nachdem wir uns anständig von unseren Gastgebern verabschiedet hatten, ging es zurück nach Breisach.

Insgesamt war es einfach eine rundherum gelungene Aktion, es ist absolut empfehlenswert, sich diesen Ausflug in diesem Jahr vorzumerken.

Bis zum nächsten Mal, rudersportliche Grüße,

Susanne & Marc