21. Gemeinschaftsfahrt Breisacher Ruderverein und ARC Berlin vom 31.8. bis 6.9.2019

Aus Breisach waren bei hochsommerlicher Hitze angereist: Roland, Otto, Helmut, Rosita, Marlies, Thomas, Rolf, Peter und Gerhild;

vom ARC Berlin: Martina, Ralf, Matthias, Manfred, Wolfgang B., Gottfried und Axel.

Pünktlich um 17 Uhr konnte die Fahrtenleitung, Roland und Martina, alle Teilnehmenden ( s. Anm.) an der Wanderfahrt im Wetzlarer Hof begrüßen. Nach Erledigung der notwendigen Formalien (Tel.Nr. etc.) ging es zum Abendessen.

 

Besichtigungen

1. Anschließend wurde Wetzlar erkundet bzw. erwandert, u. a. über Kornmarkt und Fischmarkt zum Domplatz mit dem unvollendet gebliebenen Dom (Nordturm und Westwerk konnten im 14. Jh. wegen Geldmangel nicht errichtet bzw. vollendet werden) weiter zur CholchesterAnlage. Überall herrschte an diesem sommerlich warmen Abend das volle Leben. Erwähnt werden muss das Reichskammergericht, das höchste deutsche Gericht, das ab 1690 den lang ersehnten Wohlstand nach Wetzlar brachte. Der Student Goethe verbrachte hier als Praktikant einige Zeit. Er verwandte bestimmte Ereignisse und eigene Erlebnisse im „Werther“.

2. Am nächsten Abend in Weilburg machten sich einige Neugierige an den Aufstieg vom Fluss hinauf zum Ort, über die Marktstr. hinauf zum Marktplatz, um Schloßkirche/Altes Rathaus zu betrachten.

Fotos: Manfred Reichwald, Grafik und letztes Foto: Martina JK       

Ruderstrecke von Wetzlar nach Bad Ems

Fahrtverlauf

Sonntag, 1.9. Wetzlar – Weilburg, Mittagspause an Kanustation Leun

Montag, 2.9. Weilburg – Runkel, Pause in Aumenau (Piratenlager)

Dienstag, 3.9. Runkel – Dietz, Pause in Limburg (Ruderclub)

Mittwoch, 4.9. Dietz – Laurenburg, Pause bei km 92.

Donnerstag, 5.9. Laurenburg – Bad Ems Pause beim Nassauer Kanu-Club.

Landschaft

Das Lahntal gehört zu den Durchbruchstälern durch das Rheinische Schieferge-birge und trennt den Taunus vom nördlich angrenzenden Westerwald. Es senkt sich mit vielen Mäanderschlingen, Gleit- und Prallhängen teilweise bis zu 200 m tief ins Schiefergebirge ein. Nach jeder Windung der Lahn ergeben sich wunderbare Ausblicke auf die zahlreichen Burgen, Klöster, Schlösser auf den Höhen.

Die ehemalige Stiftskirche St. Lubentius im Limburger Stadtteil Dietkirchen

Morgenstimmung in Laurenburg

Aufregende Erlebnisse

Wegen der starken Strömung in den vielen Windungen wurde den Steuerleuten höchste Aufmerksamkeit abverlangt. Kaum war sie durch einen Blick auf die Karte abgelenkt, schon landete das Boot im Gebüsch am Ufer. Plötzlich Geschrei vom vorderen Boot: die ersten Stromschnellen waren erreicht. Im weiteren Verlauf häuften sich diese durch das Niedrigwasser besonders gefährlichen Hindernisse. Ein Boot erwischte es heftig, es drehte sich im Strudel und trieb mit dem Heck voran ca. 50 m stromabwärts. Vom Platzwart in Leun gewarnt, beschloss die Fahrtenleitung, die nächste Teilstrecke nur mit halber Besetzung fahren zu lassen. Die weiteren Gefahrenstellen wurden routiniert gemeistert. Pro Tag mussten 3 – 4 Schleusen passiert werden, bis Limburg mit Selbstbedienung. Das Öffnen/ Schließen der Tore erforderte höchsten Krafteinsatz an den Drehkreuzen, manchmal nur zu zweit zu schaffen.

Wegen der starken Seitenströmung bei einer Schleusenausfahrt hatte Roland strikte Anweisung erteilt, mit aller Kraft sofort gegen die Strömung zu rudern. Dies gelang allen 3 Booten (mehr oder weniger) gut. Bei Weilburg ist die Lahnschleife für die Durchfahrt gesperrt.

Stattdessen mussten wir einen ca. 100 m langen Tunnel durchqueren, Rettungswesten anziehen und uns mit eingezogenen Skulls vorsichtig vorarbeiten. Mit viel Gerede und lauten Anweisungen wurde auch dieses Problem gelöst.

Am Tunnelloch

Furchtlos durch den Tunnel: Manfred

Sprachprobleme

Eine Episode sei noch erwähnt. An einem Abend in Laurenburg kam es zu einer heißen, teils erregten, teils erheiternden Diskussion. Es ging um das Problem der Erhaltung der deutschen Sprache angesichts der Überfrachtung mit Fremdwörtern, hier besonders mit Anglizismen (früher Latein, Französisch, demnächst Chinesisch?). Auch die Absonderlichkeiten einer gender-gerechten Sprache erregten die Gemüter (Problem von grammatischem und natürlichem Geschlecht).

Anmerkung: Ich habe mich spaßeshalber bemüht, die Klippen dieser Sprachprobleme zu umschiffen.

Diverses

Wir fuhren mit zwei Vierern m. St. und einem Zweier m. St., Gesamtstrecke 112 km. Gerhild begleitete uns die ganze Strecke mit dem Fahrrad. Der Landdienst versorgte uns in wechselnder Besetzung pünktlich zur Mittagspause mit leckerer Verpflegung. Es war eine gut organisierte und gelungene Ruderfahrt. Der Fahrtenleitung, Roland und Martina, herzlichen Dank!

Gottfried